Faszien Techniken und Fasziendistorsionsmodell nach Typaldos (FDM)

Faszien sind faserige und kollagenhaltige Bindegewebsstrukturen. Dazu zählen  Sehnen, Bänder, Muskelbindegewebe,  Gelenkskapseln und Organkapseln. Jede einzelne Zelle wird von einer Faszie umhüllt.

Faszien unterstützen die Muskulatur bei ihrer Arbeit. Sie haben Einfluss auf die Mechanik und auf die Bewegung der Gelenke. Die Faszien in unserem Körper bilden ein grosses Netzwerk. Darum wirken sie auf die gesamte Körperhaltung. Da sie viele Nervenfasern besitzen beeinflussen sie auch das Schmerzempfinden.

Über die faszialen Ketten werden Spannungen im ganzen Körper verteilt. Dadurch werden grosse Kräfte abgeschwächt. Bei Störungen an einer Stelle können Fehlspannungen und starke Schmerzen entstehen, die möglicherweise an einem weit davon entfernten Körperteil wahrgenommen werden.

Heute weiss man, dass Faszien trainierbar sind. Unter anderem durch:

  • Dehnungen der langen Muskel-Faszien-Ketten
  • Federnde Bewegungen am Bewegungsende
  • Wahrnehmungsschulung
  • Faszien entspannen und lösen mit Hilfe von Faszienrollen/Kugeln, oder manuellen Techniken

Fasziendistorsionsmodell nach Typaldos

Das Fasziendistorsionsmodell (FDM) ist eine medizinische Sichtweise, welche die Ursache für körperliche Beschwerden und Funktionseinschränkungen auf eine oder mehrere von sechs typischen Verformungen oder Verdrehungen des Bindegewebes zurückführt. Werden diese Fasziendistorsionen korrigiert, können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen effektiv, messbar und nachvollziehbar behandelt werden.
Die manuelle Zurückführung des Bindegewebes in den normalen Zustand ist das Ziel jeder Behandlung. Es kann sein, dass der Therapeut dazu seine ganze Kraft aufbringen muss, um dies zu erreichen. Die Behandlung kann sehr schmerzhaft sein, ist aber stets ungefährlich. Die Schmerzreduktion und Mobilitätsverbesserung treten sofort nach der Behandlung ein. Als Nebenwirkungen in den behandelten Gebieten können Muskelkater und Hämatome entstehen.